
Bernhard Kratzig
Bernhard H. Kratzig
Als ein gelernter Einzelgänger, wie es einem Satiriker auch rechtens zusteht, steigt Bernhard H. Kratzig nicht auf Barrikaden und hat auch keine Weltverbesserungsmanifeste parat. Humor und ein etwas resig-nierendes Verständnis ist eher seine Sache. Dummheit, Borniertheit und Böswilligkeit hält er fest, wo immer er solche Dinge aufspürt. Trotz aller scheinbaren Zynismen nistet aber eine leise Schwermut in manchen seiner Bilder. Er registriert und zeigt auf, ohne Anklage zu erheben, Richter spielt er keinen. In seiner besonderen Weise ist Kratzig ein Humanist, einer von österreichischer Prägung, der wo anders wohl nicht leicht einen Nährboden von ähnlicher Üppigkeit fände.Die Brillanz seines Zeichenstils mag auf den ersten Blick zwar über die inhaltliche Schärfe der Aussage hinwegtäuschen, gar ein Schmunzeln hervorrufen, ins-besondere die noble Farbigkeit, die zuweilen eingesprengten Verfrem-dungen und collagenhafte Elemente tragen dazu bei. Kratzig glättet nicht wenn er typisiert, er ist kein Karikaturist, ist weit davon entfernt. Derlei recht heilsam-giftige Blüten haben ihre Wurzeln in einem schwärzlichen Grund, in dem sie üppig wuchern und sich von all dem nähren, was seit jeher auch an befremdlich kauzigem in diesem Volk lebt. Kratzig be-sondere Vorliebe jedoch gehört den verlorenen und schwarzen Schafen, den Einsamen und Außenseitern der Gesellschaft denen er eine beklemmende dichte Atmosphäre zu geben vermag. Er liebt den Volkston, in dem er alte und gar nicht gern gehörte Wahrheiten intellektuell serviert, schlüpft dabei in manch schillernde Haut und reibt denen die es angeht, unerbittlich alles das unter die Nase, auf das er es abgesehen hat mit einem nur scheinbar gemütlichen Augenzwinkern.
Prof. Hofrat Peter Weninger
Bernhard H. Kratzig, geboren 1943 in Pernitz, Niederösterreich, lebt in Wien. Grafische Gewerbeausbildung und privates Malstudium. Seit 1977 freiberuflich tätig. Mitglied des Kunstvereines Wiener Neustadt und Künstlerhaus Wien. Neben zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, schuf er Illustrationen für die Opernfestspiele St. Margarethen (Bühnenbilder). Seit 2003 Museumskurator des Gauermannmuseums in Scheuchenstein/Miesenbach.
Als ein gelernter Einzelgänger, wie es einem Satiriker auch rechtens zusteht, steigt Bernhard H. Kratzig nicht auf Barrikaden und hat auch keine Weltverbesserungsmanifeste parat. Humor und ein etwas resig-nierendes Verständnis ist eher seine Sache. Dummheit, Borniertheit und Böswilligkeit hält er fest, wo immer er solche Dinge aufspürt. Trotz aller scheinbaren Zynismen nistet aber eine leise Schwermut in manchen seiner Bilder. Er registriert und zeigt auf, ohne Anklage zu erheben, Richter spielt er keinen. In seiner besonderen Weise ist Kratzig ein Humanist, einer von österreichischer Prägung, der wo anders wohl nicht leicht einen Nährboden von ähnlicher Üppigkeit fände.Die Brillanz seines Zeichenstils mag auf den ersten Blick zwar über die inhaltliche Schärfe der Aussage hinwegtäuschen, gar ein Schmunzeln hervorrufen, ins-besondere die noble Farbigkeit, die zuweilen eingesprengten Verfrem-dungen und collagenhafte Elemente tragen dazu bei. Kratzig glättet nicht wenn er typisiert, er ist kein Karikaturist, ist weit davon entfernt. Derlei recht heilsam-giftige Blüten haben ihre Wurzeln in einem schwärzlichen Grund, in dem sie üppig wuchern und sich von all dem nähren, was seit jeher auch an befremdlich kauzigem in diesem Volk lebt. Kratzig be-sondere Vorliebe jedoch gehört den verlorenen und schwarzen Schafen, den Einsamen und Außenseitern der Gesellschaft denen er eine beklemmende dichte Atmosphäre zu geben vermag. Er liebt den Volkston, in dem er alte und gar nicht gern gehörte Wahrheiten intellektuell serviert, schlüpft dabei in manch schillernde Haut und reibt denen die es angeht, unerbittlich alles das unter die Nase, auf das er es abgesehen hat mit einem nur scheinbar gemütlichen Augenzwinkern.
Prof. Hofrat Peter Weninger
Bernhard H. Kratzig, geboren 1943 in Pernitz, Niederösterreich, lebt in Wien. Grafische Gewerbeausbildung und privates Malstudium. Seit 1977 freiberuflich tätig. Mitglied des Kunstvereines Wiener Neustadt und Künstlerhaus Wien. Neben zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, schuf er Illustrationen für die Opernfestspiele St. Margarethen (Bühnenbilder). Seit 2003 Museumskurator des Gauermannmuseums in Scheuchenstein/Miesenbach.