Filmclub Drosendorf, Willi, Erasmus

Filmclub Drosendorf

Die Wände sind mit rotem Damast bespannt, die Holzkassette, mit der Eintritt kassiert wird, ist ein Erbstück des Großvaters, das Klavier auf der Bühne stammt noch aus der Stummfilmära und die Gäste sitzen gemütlich an Wirtshaustischen: Seit über 80 Jahren besteht das Kino von Drosendorf.

Als 1990 das Kino im Gasthaussaal vor dem Zusperren stand, wurde der Filmclub Drosendorf gegründet und rettete so die Kinokonzession. Das Konzept für den Filmclub war schnell klar: Kino und Kulinarium. Der unschätzbare Vorteil, im Saal eines renommierten Gasthofs zu spielen, bringt im Anschluss an den Film ein Buffet. Und dieses genießt das Publikum, welches seit nun zehn Jahren ein treues Stammpublikum geworden ist, zu einem langen Ausklang. Diskussionen werden gefochten, Freundschaften geschlossen und Willi Erasmus legt dazu Musik auf.

Die Vereinslinie um Obmann Willi Erasmus setzt auf Programmkino mit aktuellen Filmen. Doch neben den Filmen, die jeden letzten Samstag im Monat gezeigt werden, gibt es weitere zahlreiche Aktivitäten. So war der Filmclub Drosendorf jenes Kino, welches den Open-Air-Trend einleitete und auf den Wiesen an der Drosendorfer Stadtmauer spielte, lange bevor Kino unter Sternen oder im Mondschein erfunden wurde. Mit zwei 35-mm-Projektoren auf einem Anhänger und einer perfekten technischen Ausrüstung ist der Drosendorfer Filmclub mobil und geht in den Sommermonaten auf Wanderschaft.

Für die Besucher des alten Drosendorfer Kinos ist zweifelsohne die Besichtigung des Vorführraumes eine Attraktion: die ältesten, noch bespielten Kinoprojektoren aus dem Jahre 1936 rattern und schnurren. Kohlestäbe sorgen für ein lebendiges Licht abseits perfekter Xenonlampen.
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