Marchfeldschlösser Rev.- und Betriebsges.m.b.H., ., .

Marchfeldschlösser Rev.- und Betriebsges.m.b.H.

Geschichte von SchloßHof

An der Stelle einer wehrhaften „veste Hoff", die 1413 erstmals genannt wurde, beauftragte Prinz Eugen von Savoyen 1725 Johann Lukas von Hildebrandt mit der Planung des Schlosses und der Wirtschaftsgebäude. Höhepunkt des gesamten Projektes aber waren die Gartenanlagen sowie deren künstlerische Ausstattung. SchloßHof war in dieser Zeit ausschließlich Jagd- und Lustschloß – Prinz Eugen von Savoyen verfügte neben dieser Herrschaft im Marchfeld, die ja auch Niederweiden und Obersiebenbrunn umfaßte, weiterhin über sein Winterquartier in der Himmelpfortgasse (heute Finanzministerium) und sein Sommerschloß „Belvedere" in Wien.

Nach dem Tod des Prinzen am 21. April
1773 begannen auf Anordnung Josephs II. die großen Umbauarbeiten. Dabei wurde das gesamte Gebäude um ein Stockwerk erhöht, was eine totale Veränderung der gesamten Anlage mit sich brachte. Hintergrund war dabei wohl die vorgesehene Nutzung für Erzherzog Maximilian Franz, der Statthalter in Preßburg werden sollte, den geistlichen Stand aber bevorzugte und schlußendlich zum Erzbischof von Köln ernannt wurde. SchloßHof war damit (1778) zu einem riesigen Luxusobjekt geworden.

Infolge der kaiserlichen Verfügungen „zu äußerster Sparsamkeit" wurde nach einer profanen Nutzung der barocken Anlage gesucht. So wurden die fürstlichen Stallungen zum ersten Beschälerdepartement, das erst 1857 von der March nach Oberösterreich, nach Stadl-Paura, verlegt wurde. Nach dieser unrühmlichen Zeit, in der auch Napoleons Soldaten (1809) und die Preußen (1866) nicht eben sorgfältig mit dem ehemaligen Prunkbau verfuhren, dauerte es bis 1898, um das schon 1765 dem Habsburger Familienfonds überschriebene SchloßHof einem neuen Zweck zu widmen. SchloßHof wurde zum k.u.k. Militär-Reit-und Fahrlehrinstitut, das nach einigen wesentlichen Adaptierungen im Jahre 1900 den Betrieb aufnahm.

Die Reithallen und Stallungen, die heute den großen Parkplatz oberhalb des Schlosses säumen, zeugen von dieser Zeit. Oberst Alois Podhajsky, der „Retter der Lipizzaner", war der letzte Leiter dieses Institutes. Mit der Ausstellung im Jahre 1998, „Des Kaisers Reiterei" wurde dieser Nutzung ganz besonders gedacht.

Nach der NÖ Landesausstellung 1986 – „Prinz Eugen und das barocke Österreich" übernahm der Marchfelder Schlösserverein unter Leitung seines Präsidenten Dr. Werner Fasslabend die Aufgabe, mit alljährlichen Sonderausstellungen das Leben dieses Kulturzentrums zu erhalten. Die strukturschwache Grenzregion brauchte und braucht die Impulse des prächtigen, historisch so wertvollen Schlosses ebenso wie das Schloß selbst, das nur durch seine Funktion Chancen auf eine positive Zukunft bekommt. Die Bevölkerung dankt dieser Initiative durch großen Zustrom sowohl zu den Ausstellungen als auch zu dem umfangreichen Veranstaltungsprogramm während des Jahres.
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